Freitag, 28. August 2015

Und diesmal die Zähne...

...ein Glück! Ein Glück?! Vielleicht fragt ihr euch, wie ich zu dieser abgedrehten Aussage komme. Aber ehrlich gesagt, ich bin froh, dass es "nur" die Zähne sind, die mir seit Wochen das Leben schwer machen. Aber der Reihe nach: es fing vor fast drei Wochen an. Ich stand morgens auf und fiel auch sofort wieder um. Mein Gleichgewicht war völlig gestört und ich konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten. Ich fiel in der Dusche, in meine Reisetasche (ja, natürlich ist mir das nicht zuhause passiert) und auf dem Weg zur Apotheke. Erst dachte ich daran, dass ich mir auf der langen Reise evtl. ein paar Halswirbel blockiert haben könnte. Dazu passten auch die Kopfschmerzen und die Sehbeschwerden, es wäre ja nicht das erste Mal gewesen...Aber es wurde nur langsam besser und nachdem ich nach meiner Rückkehr das erste Mal bei meinem Osteopathen gewesen war, der mich eigentlich immer aus solchen Situationen rettet, begann meine Odyssee. Denn auch er war sich nicht sicher, was es sein konnte und die Symptome wiesen auf alles und nichts hin.

Es ging also zur Augenärztin, die nichts fand, dann weiter zum HNO-Arzt, weil ich vor kurzem auch eine Gehörgangsentzündung hatte und die Möglichkeit bestand, dass sie doch noch nicht ausgeheilt war. Aber auch hier war alles in Ordnung (und wer mal eine richtig eklige Untersuchung durchmachen will, der kann ja mal den Gleichgewichtstest machen: dabei wird einem abwechselnd ca. 2 Minuten Wasser ins Ohr geschüttet. Bis einem schwindelig wird...und das ist dann gut...). Also weiter zum Neurologen, der zum Glück auch nichts fand, mich dafür aber sofort weiter zum MRT schickte. So langsam machte sich Ratlosigkeit breit, bis ich Ende letzter Woche plötzlich den Eindruck hatte mit meinen Zähnen könnte etwas nicht in Ordnung sein...

Ich hatte keine schlimmen Schmerzen, aber irgendwie fühlte es sich so an, als könnten Nackenschmerzen, Nervenschmerzen und Schwindel daher kommen. Und da ich eh einmal zum Zahnarzt sollte bevor ich mit Humira (gegen die Crohnaktivität, aber das ist ein anderes Thema) beginne, war ich heute also da. Er machte ein paar Tests, schickte mich ins Röntgen und -simsalabim- stellte ganz schnell fest, dass mindestens ein Zahn von innen heraus gefault und die Wurzel tot ist. Von der ersten Behandlung habe ich quasi gar nichts gemerkt, denn eine tote Wurzel merkt zum Glück nichts. Es ist zwar mit der einen Behandlung nicht getan, aber ich habe seitdem bemerkt, wie der Druck im Kopf, auf die HWS und letztlich auf den ganzen Körper weniger wurde und ich glaube der Übeltäter ist endlich gefunden. Puuuh, was für Wochen.

Warum ich das alles hier schreibe? Weil es sein könnte, dass das Ganze Folge meiner lange unerkannten Zöliakie ist. Denn dadurch, dass in einem kaputten Dünndarm viele Nährstoffe, Vitamine und Spurenelemente falsch oder nicht aufgenommen werden, kann es auch dazu kommen, dass man einen Kalziummangel entwickelt. Dieser kann dann dazu führen, dass sich der Zahnschmelz falsch entwickelt bzw. weich wird, was wiederum Karies begünstigt. Und bleibt ein Loch, warum auch immer, unerkannt, kann das eben Nerven(wurzel-)entzündungen usw. nach sich ziehen (hier könnt ihr das nochmal viel genauer nachlesen: DZG-Zahnschmelzdefekte).  Dies scheint bei mir der Fall zu sein, denn auf der anderen Seite hatte ich das vor einigen Jahren an mehreren Zähnen schon einmal. Da damals die Symptome andere waren, habe ich diesmal echt ganz schön viel Zeit gebraucht, bis ich das erkannt habe. Aber man lernt ja nie aus...

Auf das, was kommt! Josie

PS: Auch wenn mir gerade nicht so nach essen zu Mute ist, trotzdem hier wieder ein paar Tipps: im EXTRABLATT im Bermudadreieck sind alle Salate bzw. Salatsoßen glutenfrei und die Bedienung war nicht nur sehr freundlich, sondern wusste auch gut Bescheid. Z.B. auch, dass der Salat mit Hähnchen eigentlich mit paniertem Hähnchen ist, weshalb sie mir anbot, mir ein Stück gegrillte Hähnchenbrust mit Pesto zu bringen. Außerdem bekam ich statt der Pizzabrötchen Sauerrahm extra. Es war lecker, ich war satt und sehr zufrieden. Für die nun anbrechende kühlere Jahreszeit braucht man dann aber doch vielleicht etwas Warmes. Das bekommt ihr bei MAX FRITUUR im Bermudadreieck in Form leckerer belgische Pommes. Das ist zwar kein Geheimtipp, aber vielleicht ja, dass ihr  auch bestimmte Saucen essen dürft. Ich habe schriftlich nachgefragt und es sind folgende: alle Veganaisen, Honey Mustard Special, Satésauce, Tomaten Ketchup und Curry Ketchup. Außerdem haben sie jetzt endlich und nach einigen Beschwerden (sicherlich nicht nur meinerseits) eine Allergenliste unter der Kasse. 

Sonntag, 9. August 2015

Feste feiern wie sie fallen

Ich geb's zu: vor den ersten Festen, zu denen ich mit meiner Diagnose und den damit verbundenen Essenseinschränkungen gegangen bin, hatte ich ganz schön Respekt. Ich fand mich plötzlich so kompliziert und es unangenehm meinen Freunden "vorzuschreiben", was sie kochen bzw. bereitstellen sollten, auch wenn sie mir versicherten, dass es kein Problem ist. So schrieb ich ihnen also vorher meine Emails (mit den 15 "bösen", weil glutenhaltigen Zutaten und den Infos, dass ich laktosefrei, wenig gewürzt und gebraten etc. wegen dem Morbus Crohn essen durfte. Mehr Spaß machte da schon die Aussage, dass Bier zwar leider auch nicht geht, Weißwein und Schnaps dafür aber umso besser:-) Und was soll ich sagen? Es war unkompliziert und stressfrei. Bei einer Grillfeier bekam ich gegrilltes Gemüse, leckere Dips und mein selbst eingelegtes Hühnchen, für das es auf dem Grill einen eigenen Platz gab. Bei einer anderen Grillfeier gab es Aluschalen, damit ich auf Nummer sicher gehen konnte. Zu einer Geburtstagsfeier wurde mir vorher mitgeteilt, welche Suppen, Dips, Salate und Chips ich essen durfte. Niemand beschwerte sich, alle waren verständnisvoll...eine gute Erfahrung. Und es waren also wirklich Feiern, weil ich mich nicht groß ums Essen kümmern musste und so soll es ja normalerweise auch sein. 

Und so wurde ich mutiger, als dann die ersten Einladungen zum Auswärtsfeiern kamen. Vor einer Hochzeit rief ich in dem Restaurant an, aber man versicherte mir, dass das Essen kein Problem werde. Ich nahm zwar trotzdem noch eigenen Proviant mit, aber eigentlich umsonst, denn das Restaurant war wirklich hervorragend auf Zölis eingestellt. Ähnlich erging es mit bei anderen Feiern, vor denen ich zwar auch immer vorher im Restaurant Bescheid sagte, zu denen ich dann aber schon nichts mehr mitnahm.

Rosmarin-Hähnchen:
I Pfund Hähnchenbrust (am besten Bio)
100 ml Olivenöl
100 ml Zitronensaft, frisch gespresst
I EL frisch Rosmarin, frisch gehackt
Merrsalz und schwarzer Pfeffer nach Geschmack
- alle Zutaten vermischen
- das Hähnchen in eine Form legen
- Marinade darüber verteilen
- 4-6 Stunden marinieren
- grillen und genießen

Restaurant Tipps:
Die Hochzeitsfeier fand  in der VILLA HENKENBERG, Henkenbergstraße 145 in Bochum statt. Mir wurde gezeigt, was ich vom Büffet essen durfte, dann wurde mir zur Hauptspeise sehr leckerer gedünsteter Fisch serviert. Die Beilagen konnte ich mir selbst zusammenstellen. Und während die anderen das Nachspeisenbüffet plünderten bekam ich Schoko-Frucht-Spieße, wofür ich zu Recht neidische Blicke erntete.


Auch in HAUS HERBEDE, Von-Elverfeldt-Allee 12, Witten-Herbede wurde ich bei einer kleinen Geburtstagsfeier bestens versorgt. Zu Beginn des Essens gab es einen kleinen "Gruß des Hauses", der bei mir aus einem leckeren Salätchen bestand. Ich konnte dann nach Belieben aus der Karte den Hauptgang wählen und mir wurde versichert, dass alles einfach glutenfrei angepasst werden könnte. Und so genoss ich dann den irischen Weideochsen, mit grünem Spargel, jungen Kartoffeln und glutenfreier Hollandaise. Sehr lecker und auch hier hatte ich keinerlei Probleme im Anschluss. 

Ähnlich erging es mir gestern in POST'S LOTTENTAL, Grimbergstraße 52, Bochum. Ich suchte mir die Bachforelle mit Pfifferlingsgemüse aus und statt der eigentlich vorgesehenen Spaghetti bekam ich sehr leckere Rösti und eine glutenfreie Soße serviert. Die Himbeer Panna Cotta und das Mangoeis als Nachtisch rundeten das leckere Essen und den schönen Abend ab.

Mein Resüme ist also: traut euch (in Bochum und Umgebung) und genießt das, was gute Köche mit der Aussage "glutenfrei" anfangen. Es lohnt sich!

Einen sonnigen Tag,
Josie