Sonntag, 10. Juni 2018

Krankenhaustipps

Ich komme gerade aus dem Krankenhaus, wo ich ein paar Tage zur Restauration war. Also genau genommen hatte ich eine kleine Blasen-OP, um zu schauen, ob sich der Crohn auch dort breit gemacht (was übrigens NICHT der Fall, yeah) und einen Eingriff am Rücken, um die Schmerzen der Spondylarthrose, die allerdings leider vom Crohn kommen, einzudämmen. Ich muss sagen, es war anstrengend, aber ich bin ziemlich zufrieden und fühle mich...naja, restauriert eben. Das liegt nicht nur daran, dass ich im Krankenhaus  bestens behandelt und umsorgt wurde, sondern auch daran (bilde ich mir wenigstens ein), dass ich mir aufgrund früherer Erfahrungen genau überlegt hatte, was ich alles brauchen könnte. Das habe ich jetzt hier mal direkt aufgeschrieben, weil ich dachte, dass es euch vielleicht auch beim nächsten Mal hilft.

1. Klamotten
- dicke und dünne T-Shirts (besonders wegen des Zugangs praktisch, weil kurzärmelig)
- genug Unterwäsche und Socken (besonders nach der Narkose hatte ich Eisfüße)
- Bademantel
- Jogginganzug
- lustige T-Shirts (für die gute Laune)
- für einen Aufenthalt ohne OP hätte ich sicher mehr Freizeitsachen mitgenommen, damit ich nicht den ganzen Tag im Schlafanzug oder OP-Shirt rumlaufe und mich dadurch fitter fühle, mich nicht langweile und keine Thrombose bekomme

2. Waschzeug und Medikamente
- ich nehme immer Miniaturgrößen von (Trocken-)Shampoo, Duschzeug, Mundwasser und Deo mit, damit ich nicht so viel schleppen muss
- eigene Handtücher bzw. Waschlappen
- ein Thermacarepad (weil mein Nacken oft durch das viele Liegen verspannt und ich mir so schnell helfen kann)
- Medikamente für den ersten Tag, vollständig
- Nasenspray, Lutschpastillen (ich hatte dieses Mal GeloRevoice, total gut) für nach der OP, wenn die Schleimhäute so trocken sind
- was Pflanzliches zum Einschlafen, Calmedoron, z.B.hilft mir super
- Nahrungsergänzungsmittel bzw. das, was das Krankenhaus nicht hatte (bei mir waren es u.a. die Salofalk Granu Sticks) für mehrere Tage
- Ohropax (hatte ich vorher nie dabei, dieses Mal schon und Halleluja, ein Glück, vor meinem Zimmer war nämlich eine Baustelle)

3. Essen (bei meiner Aufnahme hatte ich schon gf angemeldet)
- gekochte Eier (nicht lachen, aber die habe ich in letzter Zeit besser vertragen und ihr wisst ja, was einem manchmal an Essen im Krankenhaus blüht; außerdem hat meine Oma mit gekochten Eiern schon den Krieg überstanden...)
- selbst gebackene, haltbare Bananenkekse (nicht sooo lecker, aber bekömmlich und sättigend)
- Hipp Gläschen
- gf Brot
- getrocknete Nüsse und Beeren

4. Wichtige Unterlagen
- meine Notfallausweise (wegen der Zöliakie und der Blutgerinnungsstörung)
- mein aktueller Medikamentenplan
- evtl. relevante Berichte von Voruntersuchungen
- Telefonnummer meiner Versicherung
- wichtige Telefonnummern und Namen fürs Krankenhaus


5. Wohlfühlkram und -zeugs
- mein Kissen (ist gemütlich und das kommt wegen meines Nackens immer und überall hin mit)
- Werther, mein kleiner Teddy (ist streng genommen der Krankenhausbeschützerteddy meines Freundes, aber ich habe ihn adoptieren dürfen, lucky me:)
- ein Buch (bzw. ungefähr so viele, das ihr es auch ein paar Jahre auf einer einsamen Insel aushalten könntet)
- meinen iPod (ich würde ihn allerdings nächstes Mal vorher aufladen)
- hätte ich ein Tablet, würde ich auch das evtl. mit den entsprechenden Serien mitnehmen (ihr wisst ja: Dexter, Breaking Bad...irgendwas Blutiges ohne Krankenhaus jedenfalls)
- Zeitschriften
- mein Bullet Journal
- bei Aufenthalten ohne OP hatte ich auch schon mal Nagellack, Gesichtsmasken, Fußcreme dabei, um wohlfühlige Sachen ohne Denken machen zu können

6. Und sonst so?
- ich lasse mir den Zugang inzwischen immer am Handgelenk legen, damit ich mich noch frei bewegen kann
- ich trinke ja eh nix mit Kohlensäure, finde das aber im Krankenhaus besonders wichtig, weil man durch Narkose, Medikamente und Rumliegerei oft einen Blähbauch bekommt und so die Spitze vermeiden kann
- ich tendiere dazu, Schmerzen herunterzuspielen. Macht aber keinen Sinn, denn eine gute Schmerztherapie funktioniert nur, wenn ihr ehrlich vor euch und dem Arzt seid...und im Zweifel seid ihr eure Schmerzen dann im Endeffekt schneller und mit weniger Medikamenten los
- Hilfe annehmen ist auch nicht immer mein Ding, ABER: es hilft einem manchmal, schneller auf die Beine zu kommen
- Besuch ist super, aber Ruhe auch, weswegen ich mich zwar gerne, aber zeitlich begrenzt, besuchen lasse
- last but not least: meine unsichtbare Krone. Die nehme ich nicht mit, um mich wie eine herrische Königin zu fühlen, sondern um den Kopf oben zu halten, mich von der Atmosphäre nicht kränker, als nötig machen zu lassen und Ärzten und Personal gegenüber mündig zu bleiben.
(Quelle: https://pinterest.com/pin/311452130453664285/?source_app=android; letzter Zugriff: 10.06.2018)

Mehr fällt mir gerade nicht ein und ich muss zugeben, ich bin auch ein wenig erschöpft. Es geht jeden Tag besser, aber es braucht noch ein paar Tage, bis ich mich fühle wie vorher. Deshalb lege ich mein Krönchen (nicht Cröhnchen, übrigens:) jetzt mal kurz beiseite und hau' mich hin.

Macht es gut und denkt bei eurem nächsten Krankenhausaufenthalt dran: gut vorbereitet ist schon wieder fast zuhause!

Take care,
Josie