Samstag, 29. September 2018

Über die Freundschaft

Wie ihr wisst, denke ich gerne und oft darüber nach, dass ich gerne alleine bin, selten Langeweile habe und mich so gut wie nie wirklich einsam fühle. Das ist es, worüber ich regelmäßig schreibe, wenn ich euch davon berichte, was ich wieder gekocht habe, wie oder warum ich meditiert und yogiert oder sonst was gemacht habe. Und es stimmt und macht mich froh!

Was mich aber mindestens genauso froh macht ist die Tatsache, dass ich neben meiner Familie, auf die ich mich 100%ig verlassen kann, auch Freunde habe, die immer für mich da sind.

Als erstes wäre da mein Freund, der eigentlich ja auch Familie ist, zu nennen. Kein Mann der großen Worte, aber der umso hilfreicheren, sinnvolleren, liebevolleren Taten. Wenn ich mit anderen Erkrankten spreche und auch aus eigener Erfahrung, weiß ich, wie wenig selbstverständlich ein Partner ist, der die Krankheit zwar nicht immer thematisiert, aber sie dennoch so präsent hat, dass Vorwürfe oder Genervtsein deswegen keinen Platz haben.

Genauso wichtig aber sind mir meine Freundinnen. So fährt mich die eine anstandslos zur Ärztin, wenn ich mal wieder nicht fahren kann. Die nächste bringt mir ohne viel Aufhebens Suppe, falls ich zu schlappi zum Selbst-was-kochen bin. Wieder andere kommen zum Quatschen und Lästern auf einen Tee oder Kaffee vorbei oder schreiben eine WhatsApp im richtigen Moment und bringen mich auf andere Gedanken und diese so weg von meinem "kranken" Leben.

Jede gibt und tut, was sie kann und hilft mir dabei, nicht nur "krank zu sein" oder "krank zu denken", sondern mich auch etwas weniger "krank zu fühlen" und mich also nicht nur um mich selbst zu drehen.

Nicht immer in meinem Leben hatte ich einen so guten, vertrauten Freundeskreis, der mit mir, egal, ob ich präsent in der Schule, der Uni oder auf der Arbeit war, so gut, im wahrsten Sinne des Wortes, befreundet war.

Da war mein Expartner, der oft unzufrieden damit war, dass ich weniger Energie als gewünscht und weniger Abenteuer- oder Sportlust als gedacht hatte.

Da war die Freundin, die sich persönlich angegriffen fühlte, als ich ihr offenbarte, dass mir das Risiko Kinder zu bekommen zu groß wäre und ich das Kapitel für mich deshalb komplett abgehakt hätte. 

Andere Freundinnen taten mich als Hypochonderin ab, die immer etwas anderes hatte und zu oft Verabredungen absagen, früher von Partys abhauen oder später kommen musste. Das war vielen zu viel Arbeit, sie schoben Ausreden vor, warum sie mich nicht mehr fragten, ob ich mitkäme oder meldeten sich einfach gar nicht mehr.

Einfach ist so ein Weg, je nach Situation, Phase und Alter oft nicht. Und man lernt, wie wichtig es ist, sich mit sich zu beschäftigen, in sich Ruhe zu finden und sich auf sich zu verlassen. Aber wenn einen dann andere, liebe Menschen ungefragt umsorgen, ihre Freundschaft beweisen und in einen Kreis des Vertrauens miteinschließen, dann ist das heute umso schöner und ich bin dafür allen umso dankbarer!


(Quelle: https://pin.it/a6khnjml76zxba. Letzter Zugriff: 25.9.2018)

Ich hoffe, auch ihr habt solche guten Freunde, die auch für euch da sind, wenn mal nicht alles super läuft, ihr krank rumliegt und euch doof fühlt. Freunde, die nicht vor oder hinter euch, sondern gerne zeitweise in eurem Tempo neben euch gehen. Ich wünsche es euch jedenfalls von Herzen!

Bis bald!
Eure Josie

Freitag, 14. September 2018

Comfort Food: Suppe mit frischem Gemüse vom Markt

Eigentlich wollte ich diese Gemüsesuppe machen. Aber als ich auf dem Markt war, lief mir der erste Butternutkürbis des Spätsommers über den Weg, auf Sellerie hatte ich auch Lust und auf Kokosmilch sowieso. Und ein bisschen Fleischhunger hatte ich doch auch... Und schwupps, war es eine ganz andere Suppe, die Gaumen und Seele streichelt und glücklich und zufrieden macht. 



Für sehr viele Portionen, ich schätze ca. 8, braucht ihr also:
1kg Gehacktes (bzw. ich hatte Schweinemett, was ganz köstlich war), 4 große Möhren, 1 Butternutkürbis, 2 große Zucchini, 1/2 Knolle Sellerie, 2 Stangen Lauch, 2 rote Paprika, 8 Flaschentomaten, 1 Dose Kokosmilch (ob groß oder klein ist eurem Geschmack überlassen, ich hatte einfach nur Reste davon), gemahlener Liebstöckel und Koriander, Kräutersalz, Salz, Pfeffer, Raps- und Olivenöl

- Ofen auf 180° Grad vorheizen
- Butternutkürbis schälen, halbieren und in mundgerechte Stücke schneiden
- auf einem Blech mit 2 EL Olivenöl und Salz (wer mag kann noch Paprika und Pfeffer hinzufügen) mischen und für ca. 20 Minuten in den Ofen, zwischendurch wenden
- Sellerie putzen und in kleine Würfel schneiden
- Möhren waschen, putzen, vierteln und auch in Würfel schneiden
- das Grüne vom Lauch abschneiden, putzen, in Ringe schneiden und waschen
- das Mett mit etwas Rapsöl in einem großen Topf anbraten
- Paprika waschen, schälen und in große Stücke schneiden
- Zucchini waschen, halbieren und kleinschneiden
- wenn das Mett beginnt die Farbe zu verändern (ich lasse es nicht zu dunkel werden), Möhren, Sellerie und Paprika hinzufügen, bei mittlerer Hitze und geschlossenem Deckel weiterkochen
- die Tomaten schälen und in grobe Stücke schneiden
- das restliche Gemüse hinzufügen, aufkochen und dann bei geschlossenem Deckel und etwas Geduld so 15 Minuten köcheln lassen
- je 2 EL Liebstöckel und Kräutersalz, 1 EL Koriander, Salz, Pfeffer und Wasser nach Geschmack, außerdem Kokosmilch hinzufügen, noch ca. 10 Minuten weiterköcheln lassen
- zum Schluss abschmecken und den Ofenkürbis unterheben.

Tipps: Ich nehme das Weiße vom Lauch, geschälte Paprika und Tomaten wegen der besseren Verträglichkeit. Was ihr besser vertragt, oder ob ihr vielleicht anderes Gemüse, z.B. auch Zwiebeln oder Knoblauch hinzufügen wollt, ist euch überlassen. Sicher schmeckt alles lecker. Ich finde, dass man in dieser Suppe echt keine Brühe braucht, weil alle Aromen durch die längere Kochzeit super ineinander ziehen. Außerdem sind in Brühe oft komische Sachen drin, die mir manchmal Bauchweh machen.

Viel Spaß beim Ausprobieren und geht echt Mal auf euren (Samstags-) Markt. Mich macht die Fülle an hiesigem Obst und Gemüse immer ganz glücklich und dankbar...und preiswert ist es auch:)

Enjoy your day,
Josie

Dienstag, 4. September 2018

Comfort Food: Keine Lasagne-Auflauf mit Zucchini-Kokoscreme

Ich weiß nicht, wie es euch geht. Aber ich habe manchmal das Gefühl, je weniger ich vertrage und je häufiger sich mein Crohn meldet, desto mehr denke ich ans Essen. So war es auch in den letzten Tagen, als ich Hunger auf Lasagne mit viel geschmolzenem Käse hatte. Gut, also Lasagne ist es nicht geworden, geschmolzener Käse sowieso nicht, aber ein anderer superleckerer, schmackhafter Auflauf, der uns ziemlich glücklich gemacht hat und mild, glutenfrei, milchfrei und paläo war.

Die Zutaten für 4 Portionen:
750g Schweinegehacktes, ca. 24 Cherrytomaten, 7 mittelgroße Zucchini, 5 kleinere Möhren, 2 Stangen Lauch, 200ml Kokosmilch, 1 Handvoll frisches Basilikum, Salz, Pfeffer, 2-3 EL Oregano, 2-3 EL Sesam, 1 El Nährhefe
- Ofen auf 180° Grad vorheizen
- 5 Zucchini in Stücke schneiden und mit etwas Salzwasser ca. 20 Minuten köcheln lassen
- restliche Zucchini, Möhren waschen, putzen, kleinraspeln
- nur das Weiße vom Lauch (für die bessere Verträglichkeit) halbieren und in halbe Ringe schneiden, waschen und abtropfen lassen
- Gehacktes vorsichtig anbraten (hier würden sicher auch Sojaschnetzel für eine vegetarische Variante schmecken), salzen und pfeffern
- das Gemüse hinzufügen, aufkochen lassen, dann bei niedriger Hitze und geschlossenem Deckel ca. 15 Minuten garen lassen, dabei mehrfach umrühren, Oregano und Nährhefe hinzufügen und mit Salz und Pfeffer abschmecken
- Wasser von den gekochten Zucchini abschütten
- Zucchini mit Kokosmilch pürieren
- Basilikum kleinscheiden und unterheben, nochmals kurz pürieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken
- Fleischsoße in eine Auflaufform geben, Zucchinisoße darüber geben, mit Sesam bestreuen und in den Ofen geben
- wenn alles schön blubbert, Soße und Sesam leicht gebräunt sind, ist der Auflauf fertig
Tipp: Gemüse wie Aubergine, Pilze, Paprika, Zwiebeln, Knoblauch etc. schmecken bestimmt auch super, vertrage ich aber im Moment nicht gut. Statt mit Kokosmilch könnte man die Zucchini sicher auch gut mit Mandelmilch und -mus pürieren. Und 250g fertig gekochte Nudeln (z.B. Fusili) unter die Gehacktessoße gemischt, macht das Ganze gehaltvoller und sättigender und schmeckt bestimmt auch gut.



Lasst es euch schmecken!
Bis bald,Josie