Donnerstag, 5. Februar 2015

Das Teufelchen, das Unterbewusste und Sigmund Freud

Ein gedeckter Frühstückstisch mit Kaffee, Eiern, Aufschnitt, Käse...und Brötchen, frischen, warmen, duftenden Brötchen. Alle nehmen sich davon. Alle? Ja, alle. Ich auch. Nur als ich reinbeißen möchte, verwandelt sich mein eben noch so verführerisches Brötchen in ein trockenes, staubiges, altes Brötchen... und ich wache verschreckt  auf. An mir hätte Freud wahrscheinlich keine besonders große Freude gehabt. Denn offensichtlicher und langweiliger könnte ein Traum ja kaum sein. 

Man könnte für sooo viele Dinge dankbar sein oder sich um so viele Dinge sorgen... Stattdessen wache ich regelmäßig auf, weil ich von knusprigen Brötchen, Cheeseburgern, Pasta, frischer Pizza mit dünnem, knusprigen Boden o.ä. geträumt habe. Weil ich die vertrauten Geräusche, Gerüche und Mundgefühle gespürt habe und für einen Moment dachte, es sei alles wieder "normal" und wie früher. Am liebsten würde ich mich dann ins Auto setzen, mir alles kaufen, wovon ich geträumt und worauf ich so großen Appetit habe, um es dann genüsslich zu verspeisen; alles, was jetzt verboten ist, was ich wahrscheinlich in meinem Leben nie mehr essen darf und was Schaden anrichtet, wenn ich es doch tue. Denn dem Teufelchen (oder wem auch immer da oben) scheint es völlig egal zu sein, weshalb ich das alles nicht mehr essen darf. Es hört einfach nur "du darfst nicht" und reibt sich die Hände bevor es versucht, mich zu überreden: Ein Mal ist kein Mal...Du musst es ja niemandem sagen...Vielleicht passiert ja nichts, d.h. vielleicht bekommst du ja gar keine Bauchschmerzen. 

Von wegen! Bisher bin ich stärker und stehe meine Frau und sage ihm (und mir) immer wieder, dass das alles ja kein Firlefanz ist, sondern mein Wohlbefinden auf dem Spiel steht. Dass mein Bauch in den letzten Monaten zwar besser geworden ist, ich aber an manchen Tagen immernoch vor Schwäche und Schmerzen kaum aus dem Bett komme und dass es da eigentlich überhaupt nichts zu diskutieren gibt. Aber sag deinem Unterbewussten mal nachts im Traum, dass hinter dem neuen "normal" ab jetzt ein "gf" (glutenfrei) steht und es in deinem Traum nicht mehr zu frühstücken braucht... Und dabei fällt mir ein, dass ich ganz schön viele Gespräche mit mir (uns?) selbst führe und Freud sich vielleicht doch die Hände, wenn er noch könnte, reiben und sich auf das, was kommt, freuen würde.

Gute Nacht,
Josie

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