Donnerstag, 3. September 2015

Paris: Essen wie Gott in Frankreich...

...auch für Zölis möglich! Am ersten Abend, völlig nass und hungrig fanden wir das Le Paname in Montmartre. Ein kleines TripAdvisor -Schild wies zwar darauf hin, dass man hier gut essen konnte, aber das heißt normalerweise ja nicht, dass das auch für Zölis gilt. Zum Glück haben wir es riskiert. Nicht nur, dass es wirklich sehr klein und gemütlich eingerichtet war, der Ober wusste auch sofort Bescheid als wir fragten: Avez-vous quelque chose sans gluten? Während wir bei Oliven und leckerem Rotwein warteten, wurde uns langsam wieder wärmer...und als ich meinen lecker gegrillten Lachs, die selbst gemachten Pommes und Sauce Bearnaise sah,auch ums Herz. Es war wirklich lecker, hinterließ tatsächlich keinerlei Beschwerden und war preislich auch völlig in Ordnung: Oliven, 2 Gläser Rotwein, Leitungswasser und Hauptgericht für 21,- ungefähr 2 Minute von Sacré Coeur entfert-das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte...und lies mich auf die nächsten Tage hoffen.

Da ich mir für morgens einen Reisewasserkocher, meine Hirsebreimischung (6 EL Hirsebrei, z.B. von Hipp, 2 EL gemahlene Mandeln, 1/2 EL Rohrohrzucker, eine Messerspitze je Kurkuma, Salz und Orangenschale) und Tee eingepackt hatte, musste ich mich nicht weiter um das Frühstück kümmern. Ein Glück, denn auch wenn das Ibis Budget in St. Mandé ordentlich war und man dort gut schlafen konnte, gab es, wie so oft in Frankreich, wenig Auswahl zum Frühstück und außer Marmelade und Nutella auch nichts gf. Mittags aber landeten wir bei Cojean auf dem Boulevard Raspail und es war eine wahre Freude, denn alle glutenfreien Gerichte, waren deutlich mit der Ähre ausgezeichnet. Ich suchte mir zwei Salate aus, Nummer 1 mit Schafskäse, Quinoa und Aubergine, Nummer 2 mit Rohkost, Sesamdressing, Coriander und Hühnchen und war danach leider zu satt, um auch den Nachtisch, z.B. Mousse au Chocolat zu probieren. Auch hier fand ich die Preise mit 5-6 Euro pro Salat in Ordnung und war froh, dass meine glutenessenden Kollegen auch ohne Probleme satt wurden und es ihnen schmeckte. Gut gestärkt ging es weiter zum Sightseeing, bis wir abends im indischen Restaurant Mumtaz in St. Mandé landeten. Ich durfte zwar die verschiedenen Brote zur Vorspeise nicht essen, aber das Chicken Vindaloo zur Hauptspeise war sehr lecker und lag kostengünstig bei 13,- Euro. Zufrieden und frei von gluteninduzierten Beschwerden ging ich wieder ins Bett.

Da wir auch am letzten Tag wieder volles Programm hatten, aß ich morgens meinen Hirsebrei, hielt mich tagsüber mit den Life-changing cracker von Kochtrotz, einem im Supermarkt Monoprix gekauften Olivendipp und ein paar Gemüsechips von Tyrells über Wasser, bevor es abends zum Abschluss der Fahrt ins Bouillon Racine in der Nähe der Sorbonne und damit wieder deutlich zentraler, ging. Auch hier wussten alle super über Gluten Bescheid, ich suchte aus, was ich wollte und der Koch passte es, wo nötig, entsprechend an. So bekam ich zur Vorspeise eine leckere kalte Avocado-Spinat-Suppe, zum Hauptgericht ein halbes Maishähnchen mit Gemüse und zur Nachspeise eine Crème Brulee, die ich aber leider wieder nicht ganz schaffte. Auch hier stimmte das Preis-Leistungsverhältnis mit 31,90,- und ich ging zufrieden gesättigt ins Hotel. Auf dem Weg geschah dann aber quasi noch das Highlight der Reise: ich fand einen Marks & Spencer und kaufte mir ein Ploughman's und ein Chicken Salad Sandwich...und befand mich auf der Rückreis am nächsten Tag im siebten Himmel. Es war der erste gekaufte Sandwich seit meiner Diagnose und er schmeckte mir fast besser als jedes französische Menü.




Fazit der Reise: überall wusste man super über Gluten Bescheid, ich wurde immer freundlich und kompetent beraten und alles zu fairen Preisen. Übrigens fand ich sowohl die Bitte an den Koch auf Französisch hilfreich, als auch die 15 bösen Zutaten auf Französisch. Übrigens findet ihr hier noch weitere gute TIpps zu Paris, wobei ich leider gar keine Zeit hatte, da auch noch zu essen: NoGlu etc. in Paris Aber vielleicht beim nächsten Mal...

Au revoir,
Josie

PS: Bevor ich's vergesse, hier noch ein paar Tipps für Bochum. Im YAMAS auf dem Massenbergboulevard gibt es eine gute Allergenkarte und richtig leckeres glutenfreies Essen, wie z.B. gefüllte Weinblätter, Fetapäckchen oder Lammkotelett. Aber Vorsicht: man sollte es unbedingt vorher sagen, da es sonst sein kann, dass das Lammkotelett sonst auf einem Stück Pitabrot liegt. Auch in der AUBERGINE in der Piperstraße gibt es leckeres und gesundes glutenfreies Essen. Ich hatte z.B. Sesamhühnchen, Sellerie-Kartoffelpüree und Weißweinkarotten. Es war megalecker und absolut verträglich. 

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